Ingo Schweinsberg erhält das Silberne Lorbeerblatt

Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler hat am 30. April 2010 an 141 Sportlerinnen und Sportler das Silberne Lorbeerblatt verliehen. Er zeichnete damit die Medaillengewinnerinnen und Mediallengewinner der Deaflympischen Sommer- und Winterspielen (Taipeh und Salt Lake City) sowie Olympischen und Paralympischen Winterspielen in Vancouver aus.

Der Bundespräsident betonte, daß der Orden eine Anerkennung der Leistungen, aber vor allem des vorbildlichen Verhaltens und sportlichen Fairplays ist. Das Silberne Lorbeerblatt ist die höchste deutsche Auszeichnung im Sport.

Unter den Geehrten waren auch Sportlerinnen und Sportler der Gehörlosen, u.a. die zweifachen Goldmedaillengewinner im Sportschießen Ingo Schweinsberg. Auch weitere GSV München Sportler bekamen die Ehre im Bundespräsidenten im Beisein des Bundesverteidigungsminister Graf Karl-Theodor zu Gutenberg: Werner Lackerbauer, Dieter Link (beide Sportschießen), Wolfgang Klose, Andreas Richter, Michael Haft (Waßerball), Christine Gebhard und Michael Warnecke (Fußball)

Andre Lange, Bob-Olympiasieger dankte Köhler für die Wertschätzung. Der Ski-Rennfahrer und vierfache Goldgewinner bei den Paralympics, Gerd Schönfelder, sagte: „Wir wißen, daß Sie dies nicht aus Routine machen, sondern aus Überzeugung.“ Für die ebenfalls geehrten Teilnehmer der Weltspiele der Gehörlosen, den Deaflympics in Taipeh 2009 und Salt Lake City 2007, nutzte der Schütze Ingo Schweinsberg die Gelegenheit im Namen aller Athleten und Athletinnen des DGS seinen Dank für die Anerkennung ihrer Leistung auszusprechen und seinem Respekt vor der Leistung der anderen Ausdruck zu verleihen.


Die Dankesworte des Sportlers Ingo Schweinsberg für den Deutschen Gehörlosen Sportverband:

Lieber Herr Bundespräsident, liebe Gäste,

ich möchte Sie alle recht herzlich begrüßen.

Die Auszeichnung mit dem Silbernen Lorbeerblatt unterliegt sehr strengen Maßstäben, sie ist nur Sportlerinnen und Sportler vorbehalten, die absolute Höchstleistungen erzielt haben. Aus diesem Grund, freut es mich sehr, im Publikum viele Mitglieder des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes zu sehen. Die Einladung ist für uns eine besondere Ehre und ich möchte mich dafür bei Ihnen allen bedanken. In dieser Auszeichnung sehe ich aber vor allem eine Anerkennung und ein großes Lob für all diejenigen, die wie wir unter erschwerten Bedingungen unser Bestes geben.

Unsere Gemeinschaft der Sportlerinnen und Sportler im Gehörlosensportverband ist sehr aktiv und wir blicken auf eine lange Tradition zurück. Ich möchte an dieser Stelle daran erinnern, daß wir 2010 unser 100 jähriges Jubiläum feiern.

Richtig stolz bin ich auf die Kollegen, die in Kanada bei den Paralympics teilgenommen haben. Sie verdienen unseren größten Respekt. Es freut mich sehr, daß auch diese Sportlerinnen und Sportler es schon lange geschafft haben, in den Blickpunkt der öffentlichkeit zu gelangen. Da die Gehörlosen unter den Behinderten auf Grund von Kommunikationsproblemen nicht an den Paralympics teilnehmen können, werden wir mit unseren sportlichen Veranstaltungen wenig von der Bevölkerung und bei Sponsoren wahrgenommen.

Dieser Umstand bedrückt mich ein wenig. Viele Menschen wissen gar nicht, daß es für Gehörlose eine eigene Olympiade gibt. Dabei können unserer Landsleute im internationalen Vergleich sehr gut mithalten und trotz der extrem starken Konkurrenz aus den osteuropäischen und asiatischen Ländern immer wieder beachtliche Siege erzielen.

Ich würde mir deshalb speziell für Menschen mit Hörbehinderung wünschen, daß auch ihre sportlichen Veranstaltung etwas mehr in den Vordergrund gerückt werden könnten, weil auch für uns Gehörlose der Sport ein Weg ist, aus der Isolation in die Mitte der Gesellschaft zu kommen.

Die nächsten Veranstaltungen an der wir gemeinsam teilnehmen werden sind die Deaflympics 2013 in Athen. Ich hoffe, Sie alle bleiben gesund und sportlich aktiv. Bedanken möchte ich mich auch bei unseren Familien, Arbeitsgebern und den Sponsoren, ohne deren Unterstützung vieles nicht möglich wäre.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

Ingo Schweinsberg

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